Die Schulstunde beginnt und Hubert Knicker erzählt. Die anfängliche Unruhe in der Klasse legt sich schnell. Er nimmt die Klasse mit in das Jahr 1995, als alles anfing. Eine verschleppte Virusinfektion, ausgelöst durch einen einfachen Mückenstich am Fuß, führt 15 Jahre später zu einer Herztransplantation. Hubert Knicker ist 37 Jahre alt, Krankenpfleger, verheiratet, Vater eines zwölfjährigen Sohnes, als er in Folge der Virusinfektion eine schwere Herzmuskelentzündungbekommt. Er fühlt sich schlapp und kurzatmig. Seine Herzleistung ist bereits auf 30 Prozent zurückgegangen. Der Arzt erklärt ihn für arbeitsunfähig, starke Herzmedikamente begleiteten ihn ab diesem Zeitpunkt.
Alles geht langsamer, aber es geht. Bis zu einem kühlen Herbsttag, an dem Hubert Knicker vom Aufsitzrasenmäher fällt und sich nur mit letzter Energie die Treppenstufen zu seiner Frau hochziehen kann. Mit Kammerflimmern kommt er ins Krankenhaus. Von nun an sichert ein implantierter Defibrillator seinen Herzschlag. Als der ihn eines Nachts wiederbelebt, schildert er der Klasse, seien die Schmerzen der elektrischen Stöße so heftig wie Pferdetritte gewesen. Acht Mal hintereinander. In seiner Präsentation hat er dafür ein kleines schwarzes Pferd eingebaut.