„Am nächsten Tag kam ein Ärzteteam ins Zimmer. Die teilten mir mit, dass mir sofort eine Leber transplantiert werden muss. Das konnte ich gar nicht richtig realisieren. Ich dachte nur: „Wie bitte?! Gestern war noch alles gut und jetzt Organversagen, Lebertransplantation??“ Irgendwie konnte ich da immer noch nicht wirklich fassen, wie schlimm die Situation war.
Meine Freundin und ich wurden dann in die Medizinische Hochschule Hannover verlegt. Ihr ging es zu diesem Zeitpunkt noch schlechter als mir. Ich weiß noch, wie ich sie mit dem Infusionsständer in der Hand in ihrem Zimmer besucht habe, um nach ihr zu sehen. An die nächste Zeit hab ich nicht mehr so genaue Erinnerungen. Ich weiß noch, dass die Ärzte meine Leberfunktion überwacht haben. Die hat immer weiter abgenommen. Erst waren es noch zwanzig Prozent, dann zehn, dann fünf, dann drei. Dann wurde ich von einem Arzt über die Organtransplantation aufgeklärt. Ich habe gefragt, „Wenn ich das Organ nicht nehme, was bleibt mir für eine Option??“. Er konnte mir dann nur sagen, „Ohne die Transplantation werden Sie sterben.“
Mein Zustand verschlechterte sich weiter, auch andere Organe versagten. Ich war mittlerweile auf der Intensivstation und auch an der Dialyse, weil die Nieren auch nicht mehr funktionierten. Ich erinnere mich noch, dass ich einfache Schriftproben machen musste. Immer wieder musste ich schreiben: „Ich heiße Sascha Koch.“ Und das hat am Anfang noch gut funktioniert. Als auch mein Gehirn zunehmend vergiftet wurde, habe ich dann aber kaum noch ganze Buchstaben hinbekommen.“