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Entnahme und Transport der Spenderorgane

Lesedauer: 3 Minuten
Kurz gefasst

Die Organentnahme findet mit der gleichen Sorgfalt statt wie eine Operation am lebenden Menschen. Anschließend wird der Leichnam den Angehörigen zur Bestattung übergeben.

Bei medizinischen Untersuchungen wird untersucht, ob die gespendeten Organe für eine Transplantation geeignet sind. Außerdem werden wichtige Merkmale wie die Blutgruppe und Gewebemerkmale erhoben, um geeignete Empfängerinnen und Empfänger zu ermitteln. Damit die gespendeten Organe transplantiert werden können, müssen sie umgehend nach der Entnahme zur Empfängerin oder zum Empfänger transportiert werden. Die Empfängerinnen und Empfänger wurden zeitgleich schon auf die Transplantation vorbereitet.

Medizinische Untersuchung und Bestimmung der Gewebemerkmale

Liegt eine Zustimmung zur Organspende vor, meldet das Entnahmekrankenhaus die mögliche Organspenderin oder den möglichen Organspender der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO). Diese leitet im nächsten Schritt alle nötigen medizinischen Untersuchungen der Spenderin oder des Spenders ein. Sie klären, ob sich die Organe zur Spende eignen und kein Risiko für die Empfängerin oder den Empfänger darstellen. Dazu werden Blutgruppe und Gewebemerkmale (HLA-Antigene) bestimmt.

Blutgruppe und Gewebemerkmale der Spenderin oder des Spenders sind wichtige Daten, um eine geeignete Empfängerin oder einen geeigneten Empfänger ermitteln zu können.

Teilweise spielen auch die Körpergröße, das Alter und das Gewicht eine Rolle. Das Organalter, -größe und -gewicht von Spendenden und Empfangenden müssen zusammenpassen.

Die Deutsche Stiftung Organtransplantation übermittelt die medizinischen Daten der Spenderin oder des Spenders an die Stiftung Eurotransplant. Eurotransplant nutzt die Daten, um eine geeignete Empfängerin oder einen geeigneten Empfänger zu finden.

Die Organentnahme

Die Organentnahme findet in einem Operationssaal statt und wird mit der gleichen chirurgischen Sorgfalt wie ein Eingriff bei einem lebenden Menschen durchgeführt. Durchschnittlich werden einer Organspenderin oder einem Organspender 3,3 Organe entnommen. Es werden nur Organe entnommen, die die verstorbene Person zu Lebzeiten oder die Angehörigen im Vorgespräch freigegeben haben und die medizinisch für eine Transplantation geeignet sind.

Erst während der Entnahmeoperation können die Ärztinnen und Ärzte abschließend entscheiden, ob ein Organ wirklich zur Transplantation und für die vorgesehene Empfängerin oder den vorgesehenen Empfänger geeignet ist.

Medikamente während der Organentnahme

Wurde der Hirntod festgestellt, ist die Person verstorben. Sie kann also auch keine Schmerzen mehr empfinden. Aus diesem Grund ist es nicht notwendig, eine Narkose oder Schmerzmittel zu verabreichen. Allerdings werden während der Organentnahme Medikamente verabreicht, die die Reflexe auf Rückenmarksebene hemmen. Das Rückenmark wird durch die künstliche Beatmung und die künstliche Aufrechterhaltung des Herz-Kreislauf-Systems weiterhin durchblutet. Daher kann es noch Impulse erzeugen, die sich beispielsweise in Blutdruckschwankungen oder unwillkürlichen Bewegungen der Gliedmaße äußern können. Diese Reflexe können durch die Medikamente verhindert werden.

Angehörige können die Verstorbenen in gewünschter Weise bestatten

Nach der Entnahmeoperation werden die Operationswunden sorgfältig verschlossen und verbunden. Danach wird der Leichnam in würdigem Zustand zur Bestattung übergeben. Die Angehörigen können dann in gewünschter Weise Abschied vom verstorbenen Menschen nehmen.

Die Spenderorgane müssen schnell zur Empfängerin oder zum Empfänger transportiert werden

Der Transport der Spenderorgane zur Transplantation muss schnell ablaufen. Sobald ein Spenderorgan aus dem Körper der Spenderin oder des Spenders entnommen worden ist, ist es von der Durchblutung und der Sauerstoffversorgung abgeschnitten. Diese fehlende Versorgung hält so lange an, bis das Organ in den Körper der Empfängerin oder des Empfängers transplantiert wird. Die Zeit zwischen Entnahme und Transplantation heißt Ischämiezeit. Sie ist für das Spenderorgan kritisch, da die fehlende Durchblutung das Organ schädigen kann.

Um das Spenderorgan zu schützen, muss die Ischämiezeit deshalb möglichst kurz gehalten werden. Zudem werden die Organe während des Transports konserviert und kontinuierlich gekühlt.

Schon während des Transports des Spenderorgans wird die Organempfängerin oder der Organempfänger auf die bevorstehende Transplantation vorbereitet. Die Transplantation findet unmittelbar nach dem Eintreffen des Organs statt.

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