Der Alltag nach einer Transplantation muss sich meist erst einspielen. Gerade in der ersten Zeit nach einer Transplantation sind häufige ärztliche Kontrollen wichtig, um einen Organverlust zu verhindern. Grundsätzlich dauert die Nachsorge nach einer Organtransplantation jedoch ein Leben lang. Eine Anpassung des Lebensstils an die neue, veränderte Situation kann notwendig werden. Hier ist eine gute Zusammenarbeit zwischen den Patientinnen oder Patienten und den behandelnden Ärztinnen oder Ärzten wichtig.
Das Immunsystem reagiert
Bei einer Organübertragung besteht immer die Gefahr, dass das körpereigene Abwehrsystem (Immunsystem) der Empfängerin oder des Empfängers das Spenderorgan als Fremdkörper erkennt. In so einem Fall greift das Immunsystem das Spenderorgan an und es besteht die Gefahr einer Abstoßung des Organs. Um das Risiko einer Abstoßungsreaktion möglichst gering zu halten, ist es wichtig, dass das Spenderorgan möglichst gut zu der Empfängerin oder dem Empfänger passt. So werden besonders starke Abstoßungsreaktionen von vornherein vermieden. Je ähnlicher die erhobenen medizinischen Daten des Spenderorgans und der empfangenden Person sind, desto weniger wird das Immunsystem der Empfängerin oder des Empfängers auf das fremde Organ reagieren.
Immunsuppressiva
Entscheidend für das Anwachsen eines Spenderorgans im Körper der Empfängerin oder des Empfängers ist neben der Übereinstimmung der medizinischen Daten vor allem die medikamentöse Unterdrückung der Abstoßung. Einen enormen Fortschritt brachten hier die sogenannten Immunsuppressiva, mit denen seit vielen Jahren Transplantierte behandelt werden. Diese Medikamente schwächen die Reaktion des Immunsystems auf das neue Organ. Dank der Immunsuppressiva haben sich die Aussichten deutlich verbessert, dass ein Spenderorgan im Körper der Empfängerin oder des Empfängers über viele Jahre hinweg gut funktioniert.
Wie alle anderen Medikamente haben auch Immunsuppressiva Nebenwirkungen. Eine Person, die - etwa nach einer Nierentransplantation - ihr Leben lang Immunsuppressiva einnehmen muss, ist zum Beispiel einer erheblich größeren Infektionsgefahr ausgesetzt als andere Menschen.