Menschlicher Herzklappenersatz
Menschliche Herzklappen werden vor allem bei Fällen mit hoher Dringlichkeit transplantiert. Häufig sind das Patientinnen und Patienten, die schon einen mechanischen Herzklappenersatz erhalten haben. Dieser mechanische Herzklappenersatz ist jedoch infiziert und muss entfernt werden.
Gespendete Herzklappen können in aufwendigen Laborverfahren von ihren Zellen befreit werden (Dezellularisierung). Danach können diese Herzklappen mit dem Körper der Empfängerin oder des Empfängers mitwachsen. Besonders Kinder und Jungendliche erhalten solch behandelte Herzklappen. Herzklappen, die nicht von ihren Zellen befreit werden, lösen häufiger Abstoßungsreaktionen im Körper der Empfängerin oder des Empfängers aus und neigen auch eher dazu, zu verkalken.
Menschliche Herzklappen als Lebendorganspende
Spenderherzklappen können sowohl aus einer postmortalen als auch aus einer Lebendgewebespende stammen. Eine Lebendgewebespende von Herzklappen ist nach einer Herztransplantation möglich. Bei der Herztransplantation wird das erkrankte Herz der Empfängerin oder des Empfängers entnommen.
Die Herzklappen des erkrankten Herzens sind dabei häufig noch intakt. Ärztinnen und Ärzte untersuchen die Herzklappen gründlich und entscheiden dann, ob sie einer anderen Patientin oder einem anderen Patienten transplantiert werden.
Tierischer Herzklappenersatz
Neben menschlichen Herzklappen werden auch tierische Herzklappen transplantiert. Diese Herzklappen werden aus den Herzbeuteln von Tieren (Rind oder Schwein) hergestellt werden. Der Nachteil tierischer Herzklappen ist, dass sie schneller als das körpereigene Gewebe altern und verkalken. Nach einigen Jahren müssen sie ausgetauscht werden.
Mechanischer Herzklappenersatz
Mechanische Herzklappen werden aus Kunststoff und Metall hergestellt. Sie haben eine sehr hohe Lebensdauer. Daher eignen sie sich gut für jüngere Patienten, weil wiederholte Operationen vermieden werden. Das körperfremde Material der künstlichen Herzklappe beeinflusst jedoch die Blutgerinnung. Patientinnen und Patienten mit mechanischen Herzklappen haben eine verstärkte Blutgerinnung.
Als Folge leiden sie unter einem höheren Risiko für ein Blutgerinnsel (Thrombose). Deshalb müssen sie ein Leben lang gerinnungshemmende Medikamente einnehmen. Mechanische Herzklappen wachsen außerdem nicht mit dem Körper mit. Deshalb müssen bei Kindern und Jugendlichen mechanische Herzklappen mit dem Wachstum des Körpers immer wieder ersetzt werden.